Heute hörte ich im Radio, dass unsere Bundesbildungsministerin laut darüber nachdenkt, darüber nachdenken zu wollen, wie gewaltbefördernde Elemente im Internet eingedämmt oder blockiert werden können. Nun will ich mich gar nicht darüber lustig machen, wozu wir eine Bundesbildungsministerin benötigen, da Bildung doch nach wie vor Ländersache ist. Vor allem stimme ich ihr darin ja zu – auf jeden Fall mal beim darüber Nachdenken. Die Informationsfreiheit im Internet darf ruhig ihre Grenzen haben, und so lange diese solch vernünftige Grundlagen wie den Jugendschutz haben und nicht wie in gewissen Ländern dem Machterhalt der aktuellen politischen Klasse dienen, plädiere ich auch für eine Webzensur.
Ich weiß nicht, wie konkret die Überlegungen von Frau Schavan schon sind, ob es eher eine spontane Äußerung angesichts der aktuellen Ereignisse war oder sie schon begonnen hat, sich über bedenkliche Seiten zu informieren. Wenn nicht, könnte ich ihr gleich ein paar wichtige Websites mit großer Reichweite vorschlagen, die mir zuletzt wegen exzessiver Gewaltbeförderung aufgefallen sind. Da sollte man mal über Maßnahmen nachdenken… Aber im Ernst:
Verschiedentlich klang an, dass der Täter sich mit dem Amoklauf von Erfurt 2002 auseinandergesetzt hat. Und mir stellt sich schon die Frage, welche Wirkung die Berichterstattung auf „gefährdete“ Personen hat – immerhin winkt dem Täter so etwas wie bleibende Prominenz. Was Alan Posener hier „andeutet“, ist kein völliger Bullshit. Eine ethisches Dilemma, das meiner Meinung nach immer wieder im Zusammenhang mit Verbrechen auftritt, die keine rationalen Motive haben, sondern trieb- oder emotionsgesteuerte Wahnsinnstaten sind – wie wichtig ist die Erkenntnis „Ich bring sie nur auf dumme Gedanken!“?
Ein erst so richtig absurdes Dilemma der Medien zeigt sich dann heute: Wie soll man mit aktuellen Bildern über die kritische Rolle der Medien vor Ort berichten?!? Ob beim ARD niemandem aufgefallen ist, dass in „s(/S)ie sollten’s jetzt einfach lassen!“ (0:24) das „sie“ möglicherweise großgeschrieben gesprochen war? Dass mit „öffentlich-rechtliche Sender“ (0:40) nicht speziell die Kollegen aus Mainz gemeint waren?
Bevor ich jetzt aber demjenigen, der morgen die Rezeption in Blogs kritisch bedenken wird, noch mehr Futter liefere, höre ich lieber auf…
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